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PresseEcho

23.06.2004
Berliner Abendblatt

Wie funktioniert eine Firma? -
Schüler lernen es in einer Schülerfirma und künftig auch in einer „echten“ in Hohenschönhausen

Hohenschönhausen. „Ausbildungsplätze schaffen statt Ausbildungsabgaben fordern“ – das könnte die Überschrift über die Veranstaltung gewesen sein, die kürzlich in der Plauener Straße mit fünf Unterschriften unter einen Vertrag begann. Die Schülerfirma „SadMa“ der Schule an der Malchower Aue schloss ihn mit der Hohenschönhausener Firma Menütaxi.

Es ist der zweite Vertrag, der innerhalb des berlinweiten Projektes Netzwerk Berliner Schülerfirmen zustande gekommen ist. Nach einer Marzahner Schule, hat nun auch die Hohenschönhausener Sonderschule für Lernbehinderte und verhaltensauffällige Schüler das Glück, mit einer Firma zusammenarbeiten zu können. Und das funktioniert, vereinfacht beschrieben, folgendermaßen: Innerhalb ihrer Schülerfirma, die an das Unterrichtsfach Arbeitslehrer angegliedert ist, lernen die 14- bis 17-Jährigen, wie eine Firma funktioniert. Vom Einkauf der Ware, über die Buchhaltung bis zu Verkauf und Kundenwerbung. Die SadMA an der Malchower Schule betreibt die Cafeteria und die 45 Schülerfirma-Mitarbeiter müssen sich abstimmen, wer wann die Frühstücksversorgung übernimmt, was angeboten wird, wie die hygienischen Vorgaben einzuhalten sind und mehr.

Das nötige Wissen bekommen sie von ihren „Lehrmeistern“ Petra Scheffler und Roland Schubert von der ASIG, der Arbeit-Schule-Integrations-Gesellschaft, sowie der Projektleiterin, Lehrerin Jutta Friedrich, vermittelt. Petra Scheffler: „Ich erzähle ihnen, wie es in der Berufswelt zugeht. Das man selbständig und im Team arbeiten muss. Ich zeige ihnen aber auch ganz praktische Dinge, beispielsweise wie man Besteck richtig hinlegt.“

Das Wissen und die Erfahrungen sollen den Schülern den Einstieg in die Ausbildungs- und Arbeitswelt erleichtern. Das ist das große Ziel des Projektes, dass auch vom Senat unterstützt wird. Das praktische Rüstzeug bekommen die Kids nun bei Menütaxi. Das Unternehmen beschäftigt 300 Mitarbeiter, die täglich 20.000 Essen in Schulen, Kitas und Seniorenheime ausgeben: Und dabei soll die Schülerfirma künftig mithelfen. Sie lernen so Arbeitsabläufe kenne und Verantwortung zu übernehmen, müssen ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen und ihr theoretisches Wissen anwenden. Sie erleben Praxis in einer „richtigen“ Firma hautnah, sammeln berufliche Erfahrungen und haben so bessere Vorraussetzungen für einen Ausbildungsplatz. Und: Menütaxi überlegt, ob sie nicht gute Schülerfirmen-Mitarbeiter in eine Ausbildung übernimmt …  (hb)

 

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