PresseEcho
21.03.2005
Die Welt
Loschmidt-Oberschule sammelt Spenden für Kinder in Sri Lanka
Der Tag der offenen Tür an der Charlottenburger Loschmidt-Oberschule soll zum Tag der offenen Herzen werden. Gemeinsam mit Lehrern und Eltern sammeln die Schüler heute Spenden für ein Hilfsprojekt in Sri Lanka. Eine von der Flut betroffene Schule soll mit dem Geld möglichst schnell wieder öffnen können.
Aufmerksam haben die Schülerinnen und Schüler der Loschmidt-Oberschule die Neujahrsansprache von Bundeskanzler Gerhard Schröder verfolgt. Städte und Regionen in Deutschland, sollten Patenschaften im südasiatischen Katastrophengebiet übernehmen, sagte der Kanzler und brachte damit in Charlottenburg einen Stein ins Rollen. Warum sollten sie nicht eine Patenschaft über eine Schule übernehmen, fragten sich Daniel Johnson (17) und Stephanie Ellendt (18) und begannen, die Idee mit ihren Mitschülern und ihrer Lehrerin Jolanda Eckelt in die Tat umzusetzen.
Nachdem weder das Bundeskanzleramt noch das Auswärtige Amt auf Anfrage eine betroffene Schule vermitteln konnten, half der Zufall. Eine weitere Lehrerin, Sylvia Wilmers, hatte Kontakt zu einem Deutschen, der in Hikkaduwa auf Sri Lanka eine Hilfsaktion ins Leben gerufen hatte. Dort gab es einen Kindergarten und eine Schule, die dringend Hilfe brauchten. Schon zu Jahresbeginn sammelten die Schüler erstmals Spenden. Heute wollen sie beim Tag der offenen Tür, von 9 bis 14 Uhr an der Loschmidtstraße 19, den Erlös vervielfachen. Das Schülerbistro spendet den Gewinn aus der gesamten Wocheneinnahme, außerdem gibt es eine Tombola und ein Bingo-Spiel. Schon seit Tagen putzen die Schüler Klinken bei Geschäftsleuten, um Preise zu sammeln. Und all das soll erst der Anfang sein.
"Die Schüler waren sich einig, daß wir längerfristig etwas unternehmen sollten", sagt Lehrerin Jolanda Eckelt. Der derzeit fast tägliche E-Mail-Kontakt nach Sri Lanka soll weiter ausgebaut werden. "Es wäre schön, wenn wir sehen könnten, wie unsere Spenden verwendet werden, und wir einen direkten Kontakt zu jungen Menschen in Hikkaduwa aufbauen könnten", hoffen Daniel Johnson und Stephanie Ellendt.
Soviel Engagement nötigt auch Schulleiter Wolfgang Foest Respekt ab. "Ich finde es herausragend, was unsere Schüler hier leisten", sagt er. "Vor allem vor dem Hintergrund, daß es sich an unserer Schule mit sonderpädagogischer Aufgabe oft um Schüler handelt, die im normalen Schulsystem nicht zurecht gekommen sind."
Beeindruckt vom Einsatz ist auch Hans Turner, der in Sri Lanka das Hilfsprojekt koordiniert. "Die Menschen, die ich hier betreue, bedanken sich von Herzen, auch für die kleinste Spende", ließ er die Loschmidt-Oberschüler in seiner jüngsten E-Mail wissen.
(Markus Falkner)