Veranstaltungen, Projekte und Ereignisse 2007
März 2007 | Nebstar
NEBSTAR 2007 – Schülerfirmen des Jahres
Der große Wettbewerb des NEBS
2006 wurde zum ersten Mal ein großer Schülerfirmenwettbewerb im NEBS ausgetragen. 2007 fand der zweite Durchgang statt, mit neuem Namen: NEBSTAR 2007 - Schülerfirmen des Jahres.
24 Schülerfirmen mit über 200 Schülerinnen und Schülern haben 2006 am Schülerfirmenwettbewerb teilgenommen. In sechs Kategorien eingeteilt präsentierten sie einer fachkundigen Jury, was sie innerhalb einer kurzen Zeit aus ihnen vorher unbekannten „Zutaten“ für ein Produkt hergestellt haben. (Hier ein Rückblick auf den Schülerfirmenwettbewerb 2006 Teil 1 / Teil 2 ). Die Anmeldefrist für den NEBSTAR 2007 lief bis zum 02.02.07 und die Resonanz war überwältigend: Über 50 Schülerfirmen haben sich ursprünglich angemeldeet. Ab 15.02.07 erhielten dann alle teilnehmenden Schülerfirmen ein „Überraschungspaket“ mit bis zu 10 verschieden Zutaten, die bis zu diesem Zeitpunkt geheimgehalten wurden. Jetzt lautet die Aufgabe, gemeinsam mit allen Mitarbeitern der Schülerfirma bis zum 29.03.07 eine tolle Idee für ein oder mehrere Produkte zu entwickeln, die aus dem Inhalt des Paketes herstellt werden können. Die Idee und das Produkt werden dann einer neutralen, fachkundigen Jury präsentiert - alle Schülerfirmen haben dafür die gleiche Zeit. Noch am selben Tag entschieden sich die Jurys für die Sieger in den einzelnen Kategorien. Auf der anschließenden Gala wurden die Gewinner feierlich verkündet und erhielten den NEBSTAR 2007 in ihrer Kategorie.
Die Juroren des NEBSTAR 2007
Sie hatten die schwere Aufgabe am 29. März 2007 im Umweltforum Berlin, in den 6 Kategorien den NEBSTAR 2007 zu verleihen und damit die 'Schülerfirmen des Jahres' zu küren. Fachleute aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Medien, aufgeteilt in 5 Jurys hatten es nicht leicht.
Die Jurys setzten sich wie folgt zusammen:
Fahrradwerkstatt / Hauswirtschaften |
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Thomas Brischkofski
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Deutscher Bundestag - Presse und Kommunikation Stellv. Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat für Schule, Bildung und Kultur in Tempelhof-Schöneberg IBB Beteiligungsgesellschaft mbH Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Schulaufsicht Sonderpädagogische Förderung |
Schülerfirmen des Jahres - Die Gewinner des NEBSTAR 2007
35 Schülerfirmen in sechs Kategorien - und nur die besten konnten den NEBSTAR gewinnen. Die gesamten Plazierungen und Gewinner im Überblick:
Handwerk & Gestaltung |
7 SF gesamt |
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Schülerfirma des Jahres | Raumgestaltung | Schule an der Malchower Aue |
2. Platz | Holzspecht | Helene-Haeusler-Schule |
3. Platz | Bastel- und Dekokids | Schule am Hasenhegerweg |
Gastronomie |
11 SF gesamt |
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Schülerfirma des Jahres | Moor-Snack | Paul-Moor-Schule |
2. Platz | Cafeteria an der Heide | Schule an der Heide |
3. Platz | Magic Food | Schule am Plänterwald |
Sonderpreis Kreativität Gastronomie |
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Café-Bistro Kuli-Max | Schule am Zwickauer Damm | |
Multimedia & Büro |
4 SF gesamt |
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Schülerfirma des Jahres | manomedia | Prignitz-Schule |
2. Platz | Victorias Lehrwerkstatt | Schule an der Victoriastadt |
3. Platz | Heinzelmännchen | Schule am Senefelderplatz |
Kunst & Garten |
3 SF gesamt |
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Schülerfirma des Jahres | Keflo/GaFiMa | Schule an der Malchower Aue |
2. Platz | Haus und Garten | Schule am Plänterwald |
3. Platz | Blumen- und Gemüsewelt | Schule an der Heide |
Fahrradwerkstatt | 4 SF gesamt | |
Schülerfirma des Jahres | Mobilprofis | Schule an der Malchower Aue |
2. Platz | Bike Station | Schule am Rosenhain |
3. Platz | Dohr´s Bike | Paul-Dohrmann-Schule |
Hauswirtschaften |
6 SF gesamt |
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Schülerfirma des Jahres | Die weißen Engel | Schule am Plänterwald |
2. Platz | Textilservice | Carl-von-Linné-Schule |
3. Platz | Hexenstich | Schule am Stadtrand |
Alle Gewinner des NEBSTAR 2007 mit den Laudatoren/innen aus den Jurys.
„Jetzt seid Ihr dran!“
Berliner Schülerfirmen mit NEBSTAR 2007 ausgezeichnet. Es geht um Chancen, sagen gerne jene, denen es selbst an Ideen und Konzepten fehlt, ein Problem zu lösen – wie beispielsweise das, mit dem mehrere tausend Jugendliche an Berliner Schulen konfrontiert sind: der drohenden Arbeitslosigkeit nach dem Schulabgang. Doch anstatt darauf zu warten, dass jemand kommt, der Chancen vom Himmel regnen lässt wie Manna, packen Berliner Schüler und Lehrer das Problem am Schopf – und werden Unternehmer.
von Heike Arnold
In allen Etagen des Berliner Umweltforums herrschte emsiges Treiben, als am 29. März 2007 gegen Mittag die Jurymitglieder eintrafen. Sie sollten begutachten, was Berliner Schülerfirmen aus einem vier Wochen zuvor erhaltenen „Überraschungspaket“ an Ideen, Produkten und Dienstleistungen entwickelt hatten – und natürlich die Gewinner ermitteln. Keine einfache Aufgabe, denn immerhin gingen 35 Schülerfirmen mit cirka 270 Teilnehmern ins Rennen – in sechs Kategorien wie Handwerk & Gestaltung, Gastronomie, Multimedia & Büro, Kunst & Garten, Fahrradwerkstatt und Hauswirtschaften. Und alle Bewerber hatten gerade einmal fünf Minuten Zeit, der Jury ihre Lösung zu präsentieren – eine Aufgabe, an der, wie wir wissen, so manch ein Vorstandsvorsitzender eines Konzerns schon mal scheitert.
Dabei muss – aus gutem Grund - erwähnt werden, dass es sich bei den Schülerinnen und Schülern, denen diese Aufgabe gestellt wurde, um Jugendliche handelt, die als lernschwach, jedoch nicht als geistig behindert gelten – und dieser eigentlich sehr glückliche Umstand stellt, eine Krux, für diese junge Menschen ein Handicap beim Eintritt in die Berufswelt dar. Denn wären sie „behindert“, erhielten sie spezielle Förderung vom Staat und könnten eine Ausbildung in einer Behindertenwerkstatt machen. Als nur „Lernschwache“ dagegen haben sie kaum Möglichkeiten, ihre Talente in einem Betrieb sinnvoll einzusetzen.
Und das ist, ganz eindeutig, Verschwendung von Humankapital durch eine falsch umgesetzte Sozialpolitik.
Das Unmögliche möglich machen Denn was Viele nicht zu erkennen scheinen: Menschen mögen Schwächen haben in Mathe, Deutsch oder Englisch – einige, wie die Teilnehmer am NEBSTAR Award, haben jedoch in ihren Schulen etwas ganz Entscheidendes gelernt: sich an Aufgaben zu wagen, vor denen andere, denen es an „Herzensbildung“, an Motivation, an kreativem Potenzial fehlt, schlicht zurückschrecken. Die NEBSTARS haben ihre Chance, aus einer „Zutatenkiste“, bestehend aus Klebstoff, Pappe und Papier, aus Pflanzkübeln, Samen und Ton, aus Stoffen und allerlei anderem simplen Material, brauchbare Ideen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, aufs Beste genutzt – die Erwartungen der Jury wurden, wie bei der Preisverleihung von den Laudatoren wiederholt betont, bei weitem übertroffen. Die Professionalität und die Freude, die von den Schülerfirmen bei der Präsentation ihrer Leistungen an den Tag gelegt wurde, dient als Beweis dafür, dass „Kreativität“ keine Frage von klassischer Schulbildung ist. Kreativität ist die Freude am Schaffen von Neuem, Kreativität ist der Mut, außergewöhnliche Ideen umzusetzen, und Kreativität ist die Kraft, die Menschen zu Unternehmern werden lässt – mit allen Risiken, die damit verbunden sind wie etwa dem, bei einem Wettbewerb wie dem NEBSTAR nicht zu den Preisträgern zu gehören. Vielleicht, so die Prognose der Autorin, kann der NEBSTAR dazu beitragen, die unsoziale Unterscheidung zwischen „qualifizierten“ und „unqualifizierten Arbeitskräften aufzuheben. Das wäre wünschenswert. Denn für den Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft sind weniger diejenigen wichtig, die Kraft ihrer Ämter von anderen gleiche Chancen für alle einfordern – viel bedeutender sind Unternehmer, die das Richtige tun: etwa bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter nicht allein auf gute Noten und die Schulbildung zu schauen, sondern auch einmal auf die eigene Qualität als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Was alles geht, wenn der Wille stark ist, haben uns junge Menschen im Rahmen des NEBSTAR 2007 gezeigt. Jetzt könnte es zum Leitmotiv aller Berliner Ausbildungsbetriebe werden, das „scheinbar Unmögliche möglich zu machen“ und dafür zu sorgen, dass es in der Hauptstadt des Landes keinen Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz gibt. Wäre das nicht mal ... echt „sexy“?
Zur Veröffentlichung in regionalen Medien, auf Webseiten der Organisatoren des NEBSTAR Awards und den Webseiten der teilnehmenden Schulen und Schülerfirmen am NEBSTAR 2007 freigegeben. Copyright bei Heike Arnold, 2007
Zur Autorin:
Heike Arnold ist geschäftsführende Gesellschafterin von The Webworker Group mbh, Berlin und daneben als Fachjournalistin für renommierte Medien tätig. Beim NEBSTAR 2007 war sie Mitglied der Jury in den Kategorien „Multimedia & Büro“ und „Kunst & Garten“.
Kontakt:
TWG The Webworker Group mbH
Heike Arnold
Tel.: 030 – 27879083
E-Mail: heike.arnold(at)twg-consulting.de
www.twg-consulting.de
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