BÄckerei/Catering/Cafeteria

Schülerfirma „Cafeteria Lauterbach“ im Märkischen Viertel

Nach 1945 wurden in der hessischen Kreisstadt Lauterbach Kinder aus dem schwer zerstörten Berlin als Pflegekinder aufgenommen. Als ein Dankeschön erhielt der Schulkomplex am Senftenberger Ring im Märkischen Viertel 1978 den Namen Lauterbach-Schule. In der Großwohnsiedlung am Rande Reinickendorfs waren zwischen 1963 und 1974 ca. 17.000 Wohnungen einschließlich der erforderlichen Infrastruktur entstanden, darunter auch zahlreiche Schulen.

Heute ist die Lauterbach-Schule eine Kooperationsschule, bestehend aus einem Förderzentrum mit dem Sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ und einer Regelgrundschule. Schülerfirmen, die einen ersten Bezug zum späteren Berufsleben herstellen und den Übergang dahin erleichtern sollen, im Förderzentrum. Neben einer Fahrrad- und einer Holzwerkstatt ist die SF „Cafeteria Lauterbach“ die mit Abstand größte. Da im großen Foyer der Schule an allen Unterrichtstagen ein Frühstück (belegte Brötchen, Getränke und Süßigkeiten) angeboten wird, musste man sich etwas einfallen lassen. Denn allein mit den SchülerInnen aus der 10. Klasse, welche die Belegschaft der eigentlichen Schülerfirma ausmachen, ließ sich das nicht bewerkstelligen. Deshalb wurden geeignete SchülerInnen aus den 7. bis 9. Klassen im Rahmen des Faches Arbeitslehre mit in diese Aufgabe einbezogen und das mit großem Erfolg.

Schülerfirma „Cafeteria Lauterbach“ Als Schulprojekt nahm die „Cafeteria Lauterbach“ im Jahr 2005 ihren Betrieb auf. Doch was wäre die heutige Schülerfirma ohne Sabine Radic. Die Sonderpädagogin widmet sich seither ausschließlich der Schülerfirma und den SchülerInnen aus der Sekundarstufe I.
Die Zubereitung des Frühstücks scheint dabei noch die leichtere Übung zu sein. Denn da muss eingekauft, auf die Einhaltung der hygienischen Bestimmungen geachtet, danach abgerechnet, abgewaschen und alles für den nächsten Tag vorbereitet werden.
Den MitarbeiterInnen aus der Schülerfirma – Vincent, Djurica, Nicole, Kevin, Julia, Vanessa, Franzi und Nicole aus der 10. Klasse – wird da noch einiges mehr abverlangt, wenn sie am Mittwoch und Freitag je drei Stunden in der geräumigen Küche arbeiten. Hier steht die selbständige Zubereitung des Schüler-Frühstücks und jeweils am Mittwoch des Mittagessens im Vordergrund. Stolz berichten die SchülerInnen, dass sie schon verschiedene Suppen und Salate zubereitet, Buletten und Würstchen gebraten, Nudelauflauf, Muffins und Pizzas gebacken haben.

Die Speisenplanung, die notwendigen Einkäufe, das Führen eines Kassenbuches, das Abfassen kleiner Protokolle und manches andere mehr werden von der Lehrerin geschickt mit Rechenaufgaben und Deutschübungen verknüpft. Da müssen z.B. die erforderliche Menge berechnet, Preise kalkuliert oder Rezepte besprochen werden. Auch das Arbeiten im Team, das Einstehen für den Andern, das Verkaufen und Servieren will gelernt sein. Denn all das brauchen die SchülerInnen bei ihren Praktika von insgesamt sechs Wochen im Schuljahr, die sie in Kantinen, Gaststätten und Hotels, aber auch in Kitas, in der Altenpflege und in Verkaufseinrichtungen absolvieren. Der Eindruck, den sie dort hinterlassen, kann schon für ihren weiteren Weg ins Arbeitsleben mitentscheidend sein. Schülerfirma „Cafeteria Lauterbach“

Einige haben schon ganz konkrete Vorstellungen, wie es nach der 10. Klasse weitergehen soll. Die meisten werden wohl erst ein- oder zweijährige berufsqualifizierende Lehrgänge (BQL VZ bzw. BQL FL) an anderen Schulen besuchen. Julia möchte danach Tierpflegerin werden und Vincent Koch. Andere wissen es noch nicht, und es ist für sie auch alles andere als leicht, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Die in der Schülerfirma erworbenen Kompetenzen erweitern jedoch ihren Handlungsspielraum oder schaffen bessere Voraussetzungen.

Die Lauterbach-Schule im Märkischen Viertel in Berlin-Reinickendorf ist eine Kooperationsschule, bestehend aus einem Förderzentrum und einer Regelgrundschule.

Nach der 10. Klasse sind folgende Abschlüsse möglich: