BÄckerei/Catering/Cafeteria

Schülerfirma „Elmars Schnelle Küche“ am Senefelderplatz

Der engen Verzahnung zwischen Theorie und Praxis wird auch in der Schule am Senefelderplatz große Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei spielen die Schülerfirmen eine herausragende Rolle, weil hier Lerninhalte relativ einfach mit praktischer Arbeit verknüpft werden können.

Derzeit arbeiten vier Schülerfirmen aus drei 9. und zwei 10. Klassen an der Schule. „Elmars Schnelle Küche“, ist seit vier Jahren im Geschäft. „Elmar“, der aus vielen farbigen Mosaiksteinen gestaltete Elefant (nach dem populären Kinderbuch „Elmar“ von David McKee), ist das Schulmaskottchen. Nach der Devise „Gemeinsam sind wir stark!“ soll er die heterogene Schülerschaft repräsentieren.

„Elmars Schnelle Küche“ ist eine Cafeteria und Cateringfirma, die schultäglich Frühstück und an drei Tagen auch ein Mittagessen anbietet. Die organisatorische Leitung der Schülerfirma liegt von Anfang an in den Händen der Sonderschullehrerin Frau Sen Gupta, die dabei von den beiden Klassenlehrerinnen, Frau Andree und Frau Jordan, tatkräftig unterstützt wird. Acht Schulstunden in der Woche verbringen die Mitarbeiter in dem geräumigen und mit allem Notwendigen ausgestatteten Küchentrakt mit der Zubereitung eines schmackhaften Frühstücks und Mittagessen. Zu kleinen Preisen finden Frühstück und Mittagessen bei Schüler- und Lehrer/-innen dankbare Abnehmer.

Schülerfirma „Elmars Schnelle Küche“ Jeder hat seine konkreten Aufgaben, die vom Einkaufen der Lebensmittel bis zum Verkauf reichen. Brötchen und Brezeln werden selbst gebacken. Leckere Obst- und Gemüseteller oder ein Latte Macchiato sind für die jungen Mitarbeiter/-innen kein Problem, ebenso wenig ein Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln oder ein Eintopf zu Mittag.

Im Rotationsverfahren lernen die SchülerInnen in zwei Schuljahren die „Firma“ in all ihren Facetten kennen. „Elmars Schnelle Küche“ hat sich mittlerweile bei schulischen Veranstaltungen, Jubiläen und Geburtstagsfeiern, aber auch außerhalb der Schule als zuverlässige Cateringfirma einen Namen gemacht. Unlängst erst wurde eine Veranstaltung mit 150 Teilnehmern in einem benachbarten Gymnasium erfolgreich ein Catering durchgeführt.

Trotz alledem kommt die theoretische Seite in der Schülerfirmenarbeit nicht zu kurz. Auf dem Plan für dieses Schuljahr stehen solche Themen wie „Sicherheits- und Hygienevorschriften in der Schulküche“, „Tischsitten“, „Wäschepflege und Bügeln“, „(Küchen-)Maschinenkunde“, „Lesen von Rezepten“ und anderes mehr. Es ist beeindruckend, wie aufregend die Arbeit in einer Schülerfirma gestaltet werden kann. Die drei Lehrerinnen äußern sich anerkennend über das Engagement und das Interesse, das ihre Schüler/-innen der Arbeit in “Elmars Schnelle Küche“ entgegenbringen. Aissatou, ein in Guinea geborenes Mädchen, sowie Sandra und Dennis möchten sie besonders hervorgehoben wissen.

Schülerfirma „Elmars Schnelle Küche“ Als Erfolg ihrer Arbeit sehen sie auch, dass zwei ehemalige Schülerinnen aus dieser Schülerfirma sich für die von ASIG ausgerichtete Berufsausbildung für das Gastronomiegewerbe qualifizieren konnten. In kaum einem anderen Bereich sei es möglich, so enge Verbindungen zwischen dem zu vermittelnden Lehrstoff und der Praxis herzustellen. So ließe sich beispielsweise der Einkauf von Lebensmitteln durch die SchülerInnen problemlos mit konkreten Aufgaben aus verschiedenen Fächern in Verbindung bringen, wodurch der Wirkungsgrad der Wissensvermittlung merklich gesteigert werden könne.
Die Schule am Senefelderplatz unweit vom Alexanderplatz war die erste Neubauschule im Osten Berlins nach dem II. Weltkrieg. 1952 als Polytechnische Oberschule eingeweiht, erhielt sie 1992 den Status eines Sonderpädagogischen Förderzentrums mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“.