Hauswirtschaft/Textilien

Schülerfirma "Multifix Textilfüchse "

„Schülerfirma des Jahres 2008“ in der Kategorie Hauswirtschaft:!
Mit diesem Titel kehrten die „Textilfüchse“ von der Erwin-Strittmatter-Schule in Berlin-Hellersdorf vom Berliner Schülerfirmenwettbewerb NEBSTAR 08 zurück. Unübersehbar prangt der goldene NEBSTAR-Pokal an der Stirnseite ihres Klassenraums, der zugleich als Werkstattraum fungiert.

Bei den Gewinnern handelt es sich um Schüler/-innen einer 8. Klasse, die das erste Jahr in der Schülerfirma „Textilfüchse“ arbeiten. Sie sind eine Abteilung der übergeordneten Schülerfirma „MULTIFIX“, jedoch agieren die „Textilfüchse“ wie jede andere Schülerfirma: Sie haben eine Geschäftsführerin (Lisa), einen Kassenwart (Christian) und versuchen, den Arbeitsablauf einer kleinen Firma nachzustellen. Schon in der 7. Klasse konnten sich die Schüler und Schülerinnen für einen Arbeitsbereich entscheiden und für Schülerfirmenarbeit Multifix eine Schülerfirma bewerben. Die „Textilfüchse“ aus der jetzigen 8. Klasse werden bis zur 10. Klasse in ihrer Schülerfirma bleiben, ohne dass in den nächsten beiden Schuljahren neue Mitarbeiter/-innen aus den unteren Klassen nachrücken werden. Diese Verfahrensweise macht es möglich, mit dem gleichen Mitarbeiterstamm mehrere Jahre intensiv zu arbeiten.

Frau Wagenführ, Sonderpädagogin, führt die „Textilfüchse“ seit ihrer Gründung im Jahre 2003 mit großem Engagement. Am Montag und am Donnerstag dreht sich für Lisa, Jovanna, Jennifer, Constanze, Christian und Alex im weitesten Sinne alles um Textilien. In der 9. Klasse werden die „Textilfüchse“ wöchentlich zweimal vier und in der 10. Klasse zweimal fünf Schulstunden in ihrer Schülerfirma arbeiten. Aus dem Arbeitslehre-Unterricht haben sie schon Grundkenntnisse mitgebracht, die Frau Wagenführ nun zielgerichtet ausbauen will. Auch die ordnungsgemäße Bedienung einer Waschmaschine, das Trocknen im Wäschetrockner und erst recht das Bügeln müssen gelernt werden.

An Aufträgen aus der Schule und von außerhalb mangelt es nicht. Über einen Kooperationsvertrag der Schule mit der Wohnungsbaugesellschaft „Hellersdorfer Kiez“ haben die „Textilfüchse“ auch bald einen festen Auftraggeber. Das bedeutet für sie dann, einmal wöchentlich Wäsche abholen, waschen, bügeln, zusammenlegen und wieder ausliefern - in guter Qualität und natürlich gegen Rechnung. Und das, wie vieles andere mehr, muss organisiert werden und ist nur in Teamarbeit zu schaffen. Doch dabei bleibt es keineswegs. Kleinere Reparaturen mit Nadel und Zwirn oder an einer elektrischen Nähmaschine stehen ebenso auf dem Arbeitsplan. Eine aufgeplatzte Naht, ein abgerissener Aufhänger sind kein Problem, das Kürzen einer zu langen Hose ist schon schwieriger. Noch schwieriger wird es bei Neuanfertigungen, denn da muss entworfen, zugeschnitten, geheftet, sauber genäht, geeigneter Stoff eingekauft werden. Kissenbezüge, kleine Taschen, „Fühlsäckchen“ für ein Altersheim, Gardinen oder die Abdeckung für eine Hollywood-Schaukel wurden schon in der Schülerfirma gefertigt; solche Tätigkeiten stehen ab dem 9. Schuljahr auf dem Arbeitsplan. Schülerfirmenarbeit Multifix Die erste Generation der „Textilfüchse“ ist im vergangenen Jahr von der Schule abgegangen; sicherlich mit vielen in der Schülerfirma erworbenen Fertigkeiten und Verhaltensweisen, die auch im modernen (Arbeits-)Leben gefragt sind.