HOLZ/Metall/Cnc

Schülerfirma "Lernspiel-Factory"

In der nach dem bekannten Berliner Pädagogen und Mitbegründer der deutschen Sozialpädagogik Prof. Herman Nohl (1879 – 1960) benannten Schule im Neuköllner Stadtteil Britz arbeitet die Schülerfirma „Lernspiel-Factory“. Daniela als einzige Vertreterin aus den beiden 10. Klassen sowie Jacqueline, Jennifer, Mario, Mark, Michel, Natalie und Zeinab aus der 9. Klasse bilden im laufenden Schuljahr die Belegschaft der Schülerfirma „Lernspiel-Factory“. Herr Kühn als Fachlehrer für Sport und Arbeitslehre steht der Schülerfirma seit ihrer Gründung beratend zur Seite. Eine besondere Note erhält deren Tätigkeit jedoch durch die Mitwirkung von Herrn Köppinghoff, der in der Funktion eines Praxisbegleiters als gelernter Tischler seit über zwei Jahren die SchülerInnen fachmännisch betreut. Eine entsprechende Qualität weisen demzufolge die in der Holzwerkstatt gefertigten Produkte auf.

An drei Schultagen in der Woche treffen sich die Mitarbeiter der „Lernspiel-Factory“ für jeweils zwei Stunden in den geräumigen Werkstatträumen der Schule, in denen etliche Maschinen und eine Vielzahl von Werkzeugen ihnen für eine qualifizierte Holzbearbeitung zur Verfügung stehen.

Schülerfirmenarbeit Lernspiel-Factory Unter Anleitung wird hier gesägt, gefräst, geschraubt und gebohrt, geklebt, gemalt und lackiert. Vorwiegend sind es kleinteilige Produkte, wie schon der Firmenname sagt, die für jüngere SchülerInnen als Lernhilfen hergestellt werden: zum Beispiel ein Zahlenspiel von 0 – 9 für die 2. Klasse, Geobrettchen, mit denen man verschiedene geometrische Figuren darstellen kann, sog. Somawürfel (ein Puzzle), weiterhin ein Berlin-Puzzle zum Erlernen der Bezirksnamen, ein farbiges Elefanten-Puzzle, ein dreidimensionales „Vier-Gewinnt“-Spiel oder ein Aufbewahrungskasten für kleinere und größere Holz-Klangkörper. Derzeit wird an einem größeren Regal für das benachbarte Kinderclubhaus „Sternschnuppe“ gearbeitet. Alle diese Lernspiele und sonstigen Produkte sind in einem kleinen Katalog mit Farbfotos und Preisen aufgelistet, der Interessenten einen ersten Eindruck vermitteln soll. Wie an den anderen Schulen mit dem Sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ erfolgt auch an der Herman-Nohl-Schule die Einstellung in eine Schülerfirma erst nach einer entsprechenden Bewerbung – gewissermaßen als Vorgriff auf das Procedere im späteren Berufsleben. Den SchülerInnen wird die Möglichkeit eingeräumt, nach einem Schuljahr in eine andere Schülerfirma zu wechseln.

Für die jetzt neu hinzugekommenen SchülerInnen aus der 9. Klasse ist die Arbeit mit Holz wesentlich anspruchsvoller als das, was sie bisher im Fach Arbeitslehre kennen gelernt haben. In der „Lernspiel-Factory“ lernen sie z.B., welches Material in welcher Menge man für die Fertigung bestimmter Produkte einkaufen muss, wie Preise kalkuliert und Rechnungen geschrieben werden, wie man die Lernspiele verkauft und vieles andere mehr. So praxisnah wie möglich sollen die SchülerInnen auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet werden, das allerdings erst einmal eine angemessene Berufsausbildung voraussetzt – eine große Hürde, die zu überwinden die Arbeit in einer Schülerfirma einen wichtigen Beitrag leisten kann.

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